Schlagwort: Ehrenpräsident
In memoriam Hubert Jenniges
Im Abschied ist die Geburt der Erinnerung. (Salvador Dalí)
In den Vormittagsstunden des 19. Oktober 2012 verstarb unser Ehrenpräsident und Freund Hubert Jenniges im Alter von 77 Jahren. Mit Bestürzung, Trauer, Fassungslosigkeit und Schmerz sind wir gezwungen Abschied zu nehmen von einem Mann, der unseren Geschichtsverein seit seiner Gründung 1965 in maßgeblicher Weise als Takt- und Impulsgeber geprägt hat, als Autor und Vortragsredner unendlich bereichert hat und als weiser Ratgeber und Visionär bis heute begleitet hat.
Mit Herzblut ging er zu Werke, mit Sach- und Fachverstand vermochte er zu überzeugen und zu begeistern und mit Humor und Esprit gewann er die Sympathien. Der Verlust eines solchen Menschen reißt eine Lücke, die uns zunächst nur sprachlos und traurig hinterlässt. (mehr …)
Abgelegt in Nachrufe, Vereinsleben
Geschrieben am 20.10.2012
Die Verwüstungen der Normannen in Eifel und Ardennen (881-892)
“Sie plünderten, mordeten und brannten Alles nieder”.
Vortrag von Hubert Jenniges
vor der Jahreshauptversammlung des Geschichts- und Museumsvereins “Zwischen Venn und Schneifel”,
am 24. März 2012, im Hotel Drosson, Wirtzfeld.
Werte Geschichtsfreunde,
Heute führt uns der Weg in eine ferne Vergangenheit. Wir blicken rund 1130 Jahre zurück; wir erleben das Ende des 9. Jahrhunderts, als das Siedlungsgefüge unseres Gebietes bereits in groβen Linien feststand, d.h. die bedeutendsten Orte in unserem Raum bestanden bereits. Die intensive Urbarmachung und Rodung des Landes sowie die darauf folgenden Dorfgründungen hatten in der Karolingerzeit einen ersten Höhepunkt erreicht. Der Ausbau des Siedlungslandes ging jetzt in eine weitere Phase: Landgüter und Höfe waren an siedlungsfreundlichen, verkehrsgünstigen und ertragreichen Stellen entstanden. Einige waren groβzügig angelegte Anwesen, die dem König gehörten. Sie umfassten daher auch einen Trakt, der den umherziehenden Herrschern jederzeit als Residenz dienen konnte – das war mit Sicherheit in Thommen und Manderfeld der Fall, später auch in Büllingen, wo Königsaufenthalte bezeugt werden – desgleichen in zahlreichen Landgütern des Prümer Landes und des Öslings. Daneben gab es agrarische Selbstversorgungsbetriebe, deren Gründung von den Klöstern Stablo-Malmedy und Prüm ausgegangen war. (mehr …)
Abgelegt in Geschichtliche Themen
Geschrieben am 25.04.2012
Vortrag von Hubert Jenniges: Belgiens schmale Gratwanderung
In Belgien rumort es. Seit seiner Staatsgründung ist das Land einem steten Wechsel unterworfen. Motor dieser Entwicklung ist der mehrheitliche flämische Bevölkerungsteil, der bei der Staatsgründung weder politische noch kulturelle Rechte besaß. Die Gründer des Staates, die frankophone Bourgeoisie, standen in der Folge einer doppelten Herausforderung gegenüber: eine Gesellschaftsklasse und eine Sprache konnten den zunehmenden flämischen Forderungen nicht standhalten. (mehr …)
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Geschrieben am 20.09.2011
Hubert Jenniges zu seinem 70. Geburtstag
Ansprache des ZVS -Vorsitzenden Klaus-Dieter Klauser anlässlich der Ehrung Hubert Jenniges zu seinem 70. Geburtstag im Hotel Pip-Margraff, St.Vith, am 11.12.2004
Meine Damen und Herren,
liebe Familie Jenniges, lieber Hubert,
Zu Deinem Ehrentage hat man mich gebeten, einige Worte an die Festversammlung zu richten – einer Bitte, der ich sehr gerne nachgekommen bin, denn in den Jahren, in denen wir als „schneifelnde“ Heimatkundler zusammenarbeiten, war es mir vergönnt, einen liebenswürdigen, sachkundigen und aufrichtigen Menschen kennenzulernen, mit dem ich manche Gespräche führte und stets bereichert Abschied nahm. Diese Bereicherung gestaltete sich recht vielfältig: mal bestand sie in gewonnen Erkenntnissen über diesen oder jenen geschichtlichen Sachverhalt, den Hubert einem historischen Laien wie mir mit bewundernswerter Geduld und Nachvollziehbarkeit erläuterte; mal bestand diese Bereicherung auch in witzigen, phantasievollen oder erfrischenden Unterhaltungen, in denen Hubert die Bandbreite seines philosophisch-humoristischen Genres offenbarte. Ich erinnere mich stets gerne der Zeit, als ich den Vorsitz im Geschichtsverein von meinem Vorgänger Kurt Fagnoul übernommen hatte und Hubert sich wohl zur Aufgabe gemacht hatte, den Neuling behutsam mit den ehrwürdigen Traditionen des noch ehrwürdigeren Vereins vertraut zu machen. Hubert tat dies mit bemerkenswerter Gelassenheit, Spontanität und Neugier, so dass es dem Neuling erst gar nicht in den Sinn kam, die vermutete Ehrwürdigkeit noch länger zu suchen, sondern den gebotenen Gestaltungsspielraum zu nutzen und sich an die Arbeit zu machen. Huberts Unterstützung und Wohlwollen war mir gewiss und dies hat sich bis heute nicht geändert – wofür ich sehr dankbar bin. (mehr …)
Abgelegt in Allgemein, Vereinsleben
Geschrieben am 12.12.2004