Von einem geteilten Dorf, dem Loheschälen und einem Herrenhaus
Wie kommt es eigentlich, dass ein und dasselbe Dorf zwei unterschiedlichen Bezeichnung hat : Stoubach und Stupbach ? Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte Ostbelgien, also der Kanton Eupen-Malmedy-St.Vith, zu Preußen. Das Deutsche Kaiserreich bekam für den Ersten Weltkrieg die alleinige Kriegsschuld aufgebürdet, so dass unser Gebiet gemäß dem Versailler Vertrag quasi als Reparation dem belgischen Königreich unterstellt wurde. Die Grenze machte die Our, die sich unbeeindruckt von politischen Strukturen und Strategien durch das Gebiet schlängelte. Der Versailler Vertrag sah vor, dass die beiden Ortsteile zwei verschiedenen Ländern zugeordnet wurden. So wurden Familien getrennt und Landwirte wegen ihrer „ausländischen“ Ländereien drangsaliert. Adolf Hitler erklärte nach seiner Machtübernahme den Versailler Vertrag für null und nichtig und annektierte kurzerhand „ehemalige Reichsgebiete“ – womit „Stubisch“ wieder vereint wurde. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn der Zweite Weltkrieg brachte erneut Not und Elend, Tod und Grauen in die Grenzregion. Nach dem Naziregime wurde „Stubisch“ wieder geteilt. Die beiden verschiedenen Ortsnamen belegen deutlich den deutschen und den belgischen Teil. Noch in den 1980er Jahren brauchte jemand, der vom belgischen ins deutsche Stubisch (oder umgekehrt) fahren wollte, eine besondere Genehmigung. Mittlerweile ist „Stubisch“ hier wieder zusammengewachsen und die Grenze spielt keine hindernde Rolle mehr.
Eichenwälder bestimmten bekanntlich früher das Landschaftsbild der Eifel und des Öslings. Die hauptsächlich im 17. und 18. Jahrhundert von Menschenhand geschaffenen Lohhecken stellten lange Zeit eine wichtige Einnahmequelle für die Landbevölkerung dar. Durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen stellte die Eichenrinde einen wertvollen Grundstoff für die Lederindustrie dar, der aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts von künstlichen Gerbsalzen vom Markt verdrängt wurde. Es gibt nur noch sehr wenige Ledergerbereien, die hochwertiges, mit pflanzlichen Gerbstoffen gegerbtes Leder herstellen. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges kam die Ledergewinnung in unserer Gegend praktisch zum
Beim Haus Walens handelt es sich um das Herrenhaus, das heute im Besitz des Kunstmalers Antoine Prüm ist. Dieses Gebäude wurde um 1750 von Jean Nicolas d’Oberhausen (+1759) erbaut, vermutlich auf den Grundfesten des schon im 15. Jh. erwähnten Burghauses. Das Geschlecht von Oberhausen erscheint schon i.J. 1456. Ein Paul von Oberhausen war in Reuland mit dem Zehnten belehnt. er verkaufte ihn 1662 an Nikolaus von Nollet. Die Familie, die auch Lehnsbeziehungen zur Herrschaft Ouren hatte, starb erst 1782 in männlicher Linie mit Heinrich Hartard von Oberhausen aus.
Seit 1888 war das Haus im Besitz der Familie Walens, nachdem es seit der Mitte des 18. Jh. den Familien de la Porte und Neumann gehörte. Nach dem 2. Weltkrieg kam das Haus durch Heirat in den Besitz der Familie Prüm, die es an Wochenenden und an Feiertagen bewohnt.
Der Ort Oberhausen erscheint erstmals 1495 als Oberhausen mit 6 Feuerstellen im Feuerstättenverzeichnis der Herrschaft Ouren. Der Ort besaß damals schon eine Kapelle und ein Burghaus, das wie eben erwähnt, heut noch bewohnt ist. Im Jahre 1720 genehmigte der Kölner Erzbischof Joseph Clemens, in seiner Eigenschaft als Lütticher Bischof den Bau einer Kapelle. Diese Kapelle wurde 1947 abgerissen.
Der Ortsname Welchenhausen stammt von der vor etwa 200 Jahren noch hier wohnenden adligen Familie von Welchenhausen, welche ihr Schloss oder Burg auf der sog. Lay hatte. Das Geschlecht derer von Welchenhausen wird erstmals 1380 mit einem Ponce von W. erwähnt, der als Besitzer der Ortschaft Recht erscheint, das er in dieser Zeit an die Herren von St.Vith verkaufte. Wie es sich für „tüchtige“ Rittersleut gehörte, waren die Herren von W. offenbar in manchen Fehden des Mittelalters verwickelt. Seit 1495 ist das Geschlecht in männlicher Linie ausgestorben.
Die Kapelle „St.Cornelius“ entstammt einem Vorgängerbau, der 1686 zur heutigen Form umgebaut wurde. 1864 nahm man weitere bauliche Veränderungen und Verbesserungen vor.
Im ehemaligen Schulbuswartehäuschen an der Straße nach Stupbach befindet sich das kleinste Museum der Eifel, wenn nicht gar der Welt., das im August 2002 eröffnet . Träger sind die Ortsgemeinde Lützkampen sowie die Initiative „Freunde und Förderer des Museums in der Wartehalle“. Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland zeigen heute hier ihre Arbeiten auf einer Wandfläche von etwa 10 qm. Das Museum ist ganzjährig bei freiem Eintritt geöffnet.
(K.D. KLAUSER, nach Beiträgen der ZVS-Monatshefte und anderer Quellen)